Es ist auf den ersten Blick schon ein bisschen befremdlich. Doch in Schottland hat man sich längst dran gewöhnt und nutzt das Angebot ausgiebig. Sie werden es sicherlich auch auf einer Schottland Reise feststellen: Viele frühere Kirchen sind inzwischen zu Restaurants, Bars und Kneipen umgebaut worden, was eine ganz besondere Atmosphäre produziert.
Stellen Sie sich vor, Sie stehen auf der Straße und vor Ihnen ragt das Dach eines Kirchengebäudes in den Abendhimmel. Der Giebel ist durch ein Rosettenfenster mit buntem Glas geschmückt. Und aus dieser Kirche kommt eine Gruppe Männer mit halbvollen Pintgläsern in der Hand. Schon komisch, oder? Aber warten Sie erstmal ab, wie es drinnen ist. Durch die Holzbalken des ehemaligen Gotteshauses schallt laute Musik, die Stimmung ist gut, man prostet sich zu. So zum Beispiel im Musa (siehe Foto) oder Slains Castle sowie weiteren Bars in Aberdeen.
Der Grund für dieses Phänomen ist ganz einfach, dass es in Schottland lange Zeit viele kleine Religionen und Glaubensgemeinschaften gegeben hat. Und alle wollten natürlich ihr eigenes heiliges Gebäude haben. Irgendwann jedoch standen die Häuser leer und die Menschen brauchten Platz für Ausgehmöglichkeiten. So hat man aus der Not eine Tugend gemacht. Einige von den Kirchenpubs werden sogar vom Lonely Planet empfohlen.